Entlastung der Kommunen: Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel kritisiert Ablehnung der zusätzlichen Milliarde

Fürstenfeldbruck ringt seit Jahren darum, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Gabriele Triebel, Grüne Landtagsabgeordnete und zuständig für den Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West, erinnert an die mehrere Milliarden schwere Rücklage des Freistaats. Sie mahnt dazu, sehr viel mehr Druck bei CSU und FW im Landtag zu machen, damit die Kommunen etwas davon erhalten. Nicht zuletzt die zunehmenden staatlichen Aufgaben, die keineswegs kostendeckend vom Freistaat finanziert werden, tragen zur großen Deckungslücke bei.

Abgeordnete Gabriele Triebel hat in dieser Woche anlässlich der zweiten Lesung des Haushaltsgesetzes im Plenum namentlich über einige ihrer Haushaltsanträge abstimmen lassen: Aus der hohen Rücklage des Freistaats soll eine zusätzliche Milliarde für die Kommunen in Bayern bereitgestellt werden. „Der Freistaat kann und muss es sich leisten, den Landkreisen, Bezirken und Gemeinden zu helfen, denn die mehrere Milliarden hohe Rücklage ist im Freistaat wesentlich höher als geplant.“

Die Grünen fordern sofort 100 Millionen Euro mehr Stabilisierungshilfen und Bedarfszuweisungen für finanzschwache Kommunen sowie mittelfristig einen höheren Anteil am Steuerverbund (Forderung 14 Prozent in 2026, Perspektive 15 Prozent) für Pauschalen und Schlüsselzuweisungen. Ein namentlich abgestimmter Antrag enthält mehr Mittel für staatliche Aufgaben an den Landratsämtern sowie 100 Millionen Euro für die Bezirke. Dies wäre für Fürstenfeldbruck eine direkte Erleichterung.

Erst vor einer Woche kam erneut ein Hilferuf des Bayerischen Gemeindetags. Das Defizit der bayerischen Kommunen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro wurde nur von NRW überboten. Im Jahr 2023 lag das Defizit der bayerischen Kommunen bereits bei knapp 2,5 Milliarden Euro. Dies war bereits ein trauriger Rekord, der im Jahr 2024 noch einmal mehr als verdoppelt wurde. Auch für das laufende Jahr wird eine weitere Verschlechterung erwartet.

Leider wurde der Antrag trotzdem von einer Mehrheit der Abgeordneten von CSU und FW abgelehnt.

„Wie laut muss der Hilferuf noch werden, bis ihn auch die Regierungsfraktionen hören können?“, fragt Gabriele Triebel. „Diese Entwicklung weiter laufen zu lassen, ist gefährlich. Wenn die Landkreise ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können und die Kreisumlage weiter steigt, bröckelt das Vertrauen in den funktionierenden Staat.“

Besonders kritisieren die Grünen, dass statt einer strukturellen Entlastung der Kommunen 90 Millionen Euro aus der Fraktionsreserve der Regierungsfraktionen nach Gutdünken in den Wahlkreisen der Regierungsabgeordneten verteilt wurden. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Kommunen. Statt einer wirkungsvollen Lösung erhalten einzelne Stimmkreise einmalige Zuschüsse, die an der eigentlichen Problematik vorbeigehen“, kritisiert Triebel.

Die Änderungsanträge zur Kommunalmilliarde der Grünen sahen eine sofortige Erhöhung der kommunalen Mittel um eine Milliarde Euro für 2025 vor, um die Kommunen schnell zu entlasten. Dafür hätten diese wieder Luft, um in zentralen Bereichen wie der Infrastruktur, dem Wohnungsbau und der Kinderbetreuung zu investieren. Ohne diese zusätzlichen Mittel wird der Staat die Handlungsfähigkeit der Kommunen weiter gefährden.

Den Antrag können Sie hier nachlesen.