„Die neu eingeführten Sprachstandserhebungen sind ein großes Thema für Kitas, Schulen und die Kommunen“, sagte Gabriele Triebel, Abgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende des Bildungsausschusses. Im Gespräch wurde deutlich, dass die Kitas vor ungeklärten Herausforderungen stehen, wie die Teilnehmenden Kita-Träger von Diakonie, Caritas, der Stiftung Kinderhilfe und der Stadt Fürstenfeldbruck schilderten. Die gemeinsame Zuständigkeit von Sozial- und Bildungsministerium sowie den Kommunen ohne eine zuständige Clearingstelle zu Anwendungsfragen und Entscheidungen empfinden die Kita-Träger als ein mühsames Konstrukt.
Offen sei beispielsweise, wer die Kinder für eine Stunde Sprachförderung in die Schule und anschließend wieder zurück in die Kita bringt. Denn das würden die ohnehin zeitlich überlasteten Pädagogen nicht übernehmen können. Momentan werde diese Thematik an die Eltern abgegeben. Wie aber sollen Eltern dies schaffen, wenn beide Teile berufstätig sind? Ein anderer Punkt: Es sei nicht klar, wie viele Vorkurse stattfinden würden, weder auf Kita- noch auf Schulseite. „Und von Schulseite aus seien die Kapazitäten für die Fördermaßnahmen zum Teil nicht gegeben“, wie Gabriele Triebel berichtete.
„Der Staat schafft es nicht, genügend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen“, resümierte Bildungspolitikerin Gabriele Triebel. Dennoch soll der Sprachstand aller Kinder vor der Einschulung geprüft werden, um bei Bedarf Kinder zu fördern und ihnen damit überhaupt einen Start in die Schule zu ermöglichen. Momentan verfügen 30 Prozent der Kinder nicht über die erforderlichen Grundkompetenzen. „Defizite im frühkindlichen Bereich sind nicht mehr aufzuholen“, sagte die Abgeordnete. „Wir reden davon, dass wir die Kinder fördern wollen, können uns das aber nicht leisten, da ein permanenter Mangel an den Kitas und Schulen, also im Bildungsbereich, herrscht.“
