Im Dialog mit den Kirchen: Mehr gemeinsamer christlicher Religionsunterricht in Bayern!

Um zu gewährleisten, dass alle Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teilnehmen können, fordert die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Grüne) die Staatregierung dazu auf, den gemeinsamen christlichen Religionsunterricht im Dialog mit den Kirchen zu stärken – und so auch dem Personalmangel an Schulen entgegenzutreten.

„Unlängst haben wir einen Bericht der Staatregierung zum Modellversuch des gemeinsamen christlichen Religionsunterrichts bekommen. An vielen Schulen gibt es nicht mehr genug evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler, um beide Fächer anzubieten. Dann können die Kinder und Jugendlichen auch gemeinsam unterrichtet werden – allerdings nur in Grund- und Mittelschulen.“ So Gabriele Triebel, Sprecherin für Religion und Weltanschauung der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag.

Das Modell funktioniere gut, wie der Bericht zeigt. „Eltern und Lehrkräfte machen von der Möglichkeit gerne Gebrauch: 399 Klassen mit über 7.000 Schülerinnen und Schülern nehmen in Bayern schon jetzt an dem christlichen Reli-Unterricht teil“, erklärt die Abgeordnete weiter. „Die Kinder lernen viel mehr über die Gemeinsamkeiten ihrer Religionen als im getrennten Unterricht, das stärkt den Zusammenhalt. Gerade in Zeiten des massiven Personalmangels an den Schulen ist der gemeinsame Unterricht außerdem eine gute Möglichkeit, den christlichen Religionsunterricht wirklich flächendeckend anzubieten und Unterrichtsausfälle zu vermeiden. Die Söder-Regierung muss das Modellprojekt deshalb im Dialog mit den Kirchen überall dort, wo es gewünscht wird, in den Regelunterricht überführen! Die Notwendigkeit für den gemeinsamen Unterricht wird in den kommenden Jahren noch zunehmen, weil immer weniger Schülerinnen und Schüler überhaupt am Religionsunterricht teilnehmen. Wenn der Freistaat künftig wirklich allen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Religionsunterricht ermöglichen will, die einen solchen Unterricht wünschen, ist jetzt politische Weitsicht gefragt!“

Hintergrund

Seit dem Schuljahr 2019/2020 gibt es auf Anregung der beiden christlichen Kirchen in Bayern den Modellversuch „Religionsunterricht in erweiterter Kooperation“ für Grund- und Mittelschulen, an denen die Klassenstärke für evangelischen und katholischen Religionsunterricht nicht erreicht wird. Die Schülerinnen und Schüler werden dann gemeinsam unterrichtet und behandeln konfessions-spezifische Inhalte beider Religionen. Ein Bericht der Staatsregierung macht deutlich, dass das Modellprojekt bisher sehr gut funktioniert und sowohl von Eltern wie auch von den Schulen und den beteiligten Diözesen gern angenommen wird: Im vergangenen Schuljahr gab es bei der Anzahl der Klassen einen Zuwachs von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das kommende Schuljahr wird das Modellprojekt fortgeschrieben. Ob es in einen Regelunterricht überführt werden soll, ist noch nicht entschieden.