Projektwochen für Schulkinder auf dem Bauernhof

Lehrerinnen und Landwirte tauschen sich aus

Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel bringt Lehrerinnen und Landwirte an einen Tisch. Denn in Projektwochen auf dem Bauernhof lernen Schulkinder jetzt, was früher jedes Kind noch wusste: etwa welches Getreide bei uns wächst, wie daraus Lebensmitteln hergestellt werden und was sie damit alles kochen oder backen können. Für diese verpflichtenden Projektwochen hat das Kultusministerium das Konzept “Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ entwickelt.

Zu dem Fachgespräch „Alltagskompetenzen“ hat Gabriele Triebel am 14. Juni 2023 nach Landsberied auf den Kandlerhof von Christine Haas eingeladen. Die ausgebildete Erlebnisbäuerin sammelt seit einigen Jahren auf ihrem Lern- und Erlebnishof Erfahrungen mit Schulklassen. „Gerade das Thema Alltagskompetenzen bietet sich an, um mal rauszukommen. Hier, auf dem Bauernhof, können Kinder viel erleben und besser lernen als im Klassenzimmer.“ Davon ist Gabriele Triebel überzeugt. Die Stimmkreisabgeordnete für Fürstenfeldbruck-West ist bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion und hat viele Jahre als Lehrerin gearbeitet.

Bilanz: zu schlecht informiert

Bereits vor drei Jahren hatten sich Akteure zu dem gleichen Thema auf dem Kandlerhof getroffen. Jetzt gilt es Bilanz zu ziehen: Was benötigen Landwirte und was brauchen Schulen, damit die Projektwochen erfolgreich durchgeführt werden können? Neben Christine Haas waren Landtagskandidat Andreas Birzele, Kreisbäuerin Karin Sepp und Kreisobmann Matthias Heitmayr mit von der Partie sowie Konrektorin Christina Furtner von der Grund- und Mittelschule Nord und Anita Müller vom Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband. „Es hat sich gezeigt, dass auf allen Seiten noch viel Klärungsbedarf vorhanden ist. So waren Lehrer nicht ausreichend über die Fördermittel informiert, wie etwa Zuschüsse für Busfahrten“, sagt Gabriele Triebel. „Das Kultusministerium muss noch viel besser zu den Finanzierungsmöglichkeiten informieren.“

Fördermittel erhöht

Insgesamt 5,4 Millionen Euro hat das Kultusministerium für das Konzept “Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ bereitgestellt – 1,8 Millionen mehr als zum Start des Programms. Festgesetzt ist, dass Schulkinder in der Grundschulzeit und später in der Sekundarstufe an einer Projektwoche teilnehmen. Da der Zeitfaktor bei der Vorbereitung für Lehrer eine entscheidende Rolle einnimmt, sind gut vorbereitete Unterlagen gefordert. „Man muss sich in das Thema einarbeiten und das braucht eine gewisse Vorlaufzeit“, erklärt Anita Müller, die selbst als Lehrerin in Jesenwang unterrichtet. „Ein Handbuch mit Bildern ist deshalb Gold wert“, sagt sie.

Vernetzung fördern

Wie sich zeigt, sind alle Akteure daran interessiert, miteinander zusammenzuarbeiten und den Austausch voranzutreiben. „Wir sind gerade dabei, Erlebnisbäuerinnen von verschiedenen Höfen mit dem Projekt ‚Schule fürs Leben‘ zu vernetzten“, bestätigt auch Kreisbäuerin Karin Sepp. „Im Landkreis Fürstenfeldbruck haben wir beste Chancen, dass Schulen und der Bayerische Bauernverband gut zusammenfinden und sich neue Bildungsmöglichkeiten sowohl für Schüler als auch für Lehrer ergeben“, schließt Gabriele Triebel den Austausch ab.

Hier finden Sie weitere Informationen

Vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus:

https://www.km.bayern.de/allgemein/meldung/7443/richtlinie-zur-foerderung-von-massnahmen-im-rahmen-des-konzepts-alltagskompetenzen-schule-fuers-leben-von-nicht-veroeffentlicht.html

Vom Bayerischen Bauern Verband:

https://www.bayerischerbauernverband.de/Schule-fuers-Leben