Triebel und Grundl für angemessene Aufarbeitung von Landsbergs NS-Vergangenheit

Seit Jahren ist das Landsberger Stadtmuseum geschlossen und wartet auf seine Sanierung. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht und gleichzeitig sowohl Brandschutz als auch Barrierefreiheit gewährleistet werden müssen, wird das Projekt einen erheblichen finanziellen Aufwand bedeuten, weshalb Unterstützung aus dem Bund gesucht wird.

Landtagsabgeordnete und unter anderem Sprecherin für Erinnerungskultur der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Gabriele Triebel lud daher Erhard Grundl, Bundestagsabgeordneter und kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion, zu einer Besichtigung gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl ein. Museumsleiterin Sonia Fischer führte die Besucher durch das Haus und stellte das geplante Konzept vor. Einig waren sich alle, auch die ebenfalls anwesenden Helga und Manfred Deiler von der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung, sowie Kulturreferent Herr Flörke, dass die NS-Vergangenheit Landsbergs nun endlich in geeigneter Form dargestellt werden muss. Zur für 2024 geplanten Wiedereröffnung soll neben einer Ausstellung zur Stadtgeschichte dann auch ein Überblick über die NS-Vergangenheit der Stadt gezeigt werden. Gabriele Triebel: „Eine weitreichende Erinnerungskultur ist unabdingbar notwendig, um populistischen Vereinnahmungen, Rassismus, Antisemitismus und radikalen, menschenverachtenden Strömungen entgegenzutreten.“ Die beiden Abgeordneten versprachen, sich für dieses bedeutende Projekt einzusetzen.

Anschließend besichtigten Triebel und Grundl das Lager VII bei Kaufering, den größten Außenlagerkomplex des KZ Dachau. Dort befinden sich sechs Ruinen von Tonröhrenbaracken und die letzten Spuren von KZ-Erdhütten. Erhard Grundl nach seinem Besuch: „In Landsberg und Umgebung verdichtet sich die Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts in einer Weise, die bundesweit -gerade abseits der Metropolen- seinesgleichen sucht.“