„Das Bayerisches Kultusministerium hat sich für den einfachsten und billigsten Weg entschieden, anstatt sich wirklich mit der Personalnot an Schulen auseinanderzusetzen und vorausschauende Maßnahmen zu ergreifen“, so die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel. Die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsgrünen arbeitete selbst als Lehrerin bis zu ihrem Einzug in den bayerischen Landtag vor knapp 1,5 Jahren und lehnt die Pläne von Kultusminister Piazolo ab.

Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien kündigte das Bayerische Kultusministerium Maßnahmen an, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Ab dem kommenden Schuljahr sollen u.a. viele Grundschullehrer mehr arbeiten, in den Real- und Förderschulen sollen Lehrkräfte nur noch in Ausnahmefällen vor dem 66. Lebensjahr in Rente gehen und bei Teilzeitverträgen wird die Mindeststundenzahl erhöht. Gabriele Triebel, bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, kritisiert die Pläne des Ministeriums: „Der Lehrermangel war nicht auf einmal da, sondern hat sich lange angekündigt. Umso weniger Verständnis habe ich, dass die über Jahre verfehlte Personalpolitik auf dem Rücken der Lehrkräfte ausgetragen werden soll. Die vorgestellten Maßnahmen sind keine Lösung, das ist mit Sicherheit auch dem Kultusminister klar.“ Die Kauferinger Abgeordnete sieht Handlungsbedarf um den kurzfristigen Bedarf zu decken, allerdings nicht mit einer Mehrbelastung der Lehrer: „Ich bin davon überzeugt, dass wir die Schülerinnen und Schüler gut bilden können, wenn der Lernstoff überarbeitet und an sinnvollen Stellen gekürzt wird. Unterrichtszeitkürzungen sind hier eine sinnvolle und schnell umsetzbare Möglichkeit, anstatt die Lehrerinnen und Lehrer das ausbaden zu lassen, was die Staatsregierung verschlafen hat.“