Der Bildungsbericht 2024 offenbart alarmierende Defizite in der Chancengleichheit im bayerischen Bildungssystem. Besonders betroffen sind Kinder mit Migrationshintergrund, aus einkommensschwachen Familien und aus ländlichen Regionen. Die Landtags-Grünen kritisieren die unzureichenden Fortschritte und fordern ein entschiedenes Handeln der Staatsregierung.
Gabriele Triebel, Sprecherin für Bildung, erklärt:
„Kinder aus ländlichen Regionen, aus armen Familien oder mit Migrationshintergrund sind nicht weniger begabt als andere. Doch der Bildungsbericht des Staatsinstituts zeigt eindeutig, dass sie nicht die gleichen Chancen erhalten. Diese Ungleichheit im Bildungssystem ist nicht nur ungerecht, sondern auch ein riesiger Verlust für die Gesellschaft.“
Die strukturellen Defizite zeigen sich insbesondere bei der Frage, welche Schule Kinder nach der Grundschule besuchen. Schülerinnen und Schüler aus ländlichen und peripheren Gebieten wechseln weitaus seltener auf ein Gymnasium als ihre Altersgenossen in städtischen Regionen. Darüber hinaus wird deutlich, dass Kinder mit Migrationshintergrund nicht nur beim Übertritt benachteiligt sind, sondern auch bei den Abschlussquoten, Schulartwechseln und Übergängen ins Studium schlechter abschneiden.
Mangelhafte Ganztagsbetreuung als weiteres Problem
Auch im Bereich der Ganztagsbetreuung in Grundschulen gibt es massive Defizite. Zwar wird ab 2026 ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsangebote bestehen, doch laut Bildungsbericht bieten aktuell nur 42 Prozent der Grundschulen in Bayern ein gebundenes oder offenes Ganztagsangebot an.
Gabriele Triebel dazu:
„Die Staatsregierung drückt sich vor ihrer Verantwortung beim Ganztagsausbau. Leidtragende dieser Schlafwagen-Politik sind Familien und Kommunen. Und CSU und FW verschlafen dabei noch die Zukunft Bayerns. Der Ganztag ist gerade für die Förderung schwächerer Schulkinder eine riesige Chance.“
Der Bericht zeigt, dass gebundene Ganztagsangebote zurückgehen, während offene, flexible Modelle zwar ausgebaut wurden, jedoch oft nicht den Qualitätsanforderungen gerecht werden.
Forderungen der Grünen Landtagsfraktion:
Gabriele Triebel abschließend:
„Bayern kann es sich nicht leisten, Talente zu verschenken. Unser Land braucht jeden Kopf und jede Hand. Bildung muss ein Recht für alle sein, nicht ein Privileg für einige. Wir erwarten von der CSU und den Freien Wählern endlich konkrete Ergebnisse, statt nur schöne Worte zu verlieren.“