Jungbauernschaft zu Gast im Bayerischen Landtag

20 Jungbauern und -bäuerinnen aus dem Landkreis Landsberg besuchen auf Einladung der Grünen Abgeordneten Gabriele Triebel den Landtag in München.

Wie sieht die Arbeit politischer Abgeordneter aus? Andreas Ludwig, Vorstand der Jungbauernschaft Landsberg, hatte zusammen mit Kolleginnen und Kollegen am 2. Februar dazu Gelegenheit, das bayerische Parlament zu erkunden. Von der Besuchertribüne aus verfolgten die Gäste live die Reden der PolitikerInnen im Plenarsaal des bayerischen Landtags. Im Anschluss diskutierten die Mitglieder der Jungbauernschaft mit dem Fraktionsvorsitzenden Ludwig Hartmann und mit Gabriele Triebel vom Stimmkreis Landsberg-Fürstenfeldbruck West zur Zukunft der Landwirtschaft.

Klärungsbedarf gab es beim Thema Energie. Denn die Landwirte würden gerne mehr Energie aus Solar- und Biogas-Anlagen ins Stromnetz einspeisen, was aber aufgrund der jetzigen Netzkapazitäten nicht möglich ist. Dazu sagte Ludwig Hartmann: „Die bayerische Staatsregierung hat es leider verschlafen, den Netzausbau in Bayern rechtzeitig voranzutreiben. Deshalb stehen wir jetzt vor der absurden Situation, dass wir zu Spitzenzeiten mehr Strom aus Erneuerbaren produzieren, als die Netze aufnehmen können. Das muss sich schleunigst ändern!“  

Ein weiteres Anliegen der Jungbauernschaft waren Anbau und Vermarktung regional erzeugter Lebensmittel auf der einen Seite und die Lebensmittelverschwendung auf der anderen Seite. Laut einer Studie des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMEL) gehen in Deutschland mehr als 11 Millionen Tonnen auf dem Weg vom Acker zum Teller verloren, in Bayern sollen es 1,3 Millionen Tonnen sein. Viele Menschen wüssten nicht, wie aufwendig die Lebensmittelproduktion sei, meinten die Gäste im Landtag. Es sei deshalb wichtig, bereits bei Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Und auch die hohe Nachfrage von Kindergärten und Schulen nach Lern- und Erlebnishöfen bewegte die Jungbauernschaft. Auf den Höfen können Kinder direkt erleben, woher etwa Milch und Eier kommen. Über 367.000 Schülerinnen und Schüler haben allein in Bayern an einem solchen Erlebnisprogramm zu den Zusammenhängen von Landwirtschaft, Natur und Umwelt teilgenommen, wie das BMEL angibt. Doch fehlen Plätze für die Zusatzausbildung zum Erlebnispädagogen. „Es ist wichtig, dass Kinder die Chance bekommen, diese Zusammenhänge mit allen Sinnen zu erleben. Ich bin froh, dass es so viele engagierte junge Landwirte gibt, die das Erlebnisprogramm tragen wollen“, bekräftigte Gabriele Triebel.

Foto: Gabriele Triebel (2.v.r.) zusammen mit dem Vorstand der Jungbauernschaft Landsberg, Andreas Ludwig (3.v.r.), und den Jungbäuerinnen und Jungbauern im Landtag.