Kunst- und Kulturschaffende sicher durch den Winter bringen

Gabriele Triebel fordert Anpassung der Fördermittel, Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse – „Kunst und Kultur stehen mit dem Rücken zur Wand“

„Das Lebenselixier Kunst und Kultur steht mit dem Rücken zur Wand – nach zwei Jahren Pandemie mit kaum Einnahmemöglichkeiten sind die eh kargen Rücklagen fast aufgebraucht“, erklärt Gabriele Triebel, Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Landsberg und Fürstenfeldbruck-West. „Ohne schnelle Hilfe steht der gesamte Kultursektor vor dem Abgrund – wir müssen die Menschen, die Infrastruktur wie Vereine und Institutionen, unsere kulturelle Vielfalt und kreative Innovationskraft und auch einen relevanten Wirtschaftsfaktor schützen.“

Die Grüne Landtagsfraktion hatte im Oktober Institutionen, Künstlerinnen und Künstler im Bayerischen Landtag nach ihrer Lage gefragt. Fazit: Noch einen Winter steht die Kultur in Bayern nicht durch: Bandräume und Bühnen sind teurer geworden, weniger Publikum nach der Pandemie, Vorverkäufe gehen gegen Null. Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen: „Bayern ist Kulturstaat, Kultur ist Ländersache. Es ist beschämend, wie die CSU-FW-Regierung unter Ministerpräsident Söder Kultur komplett ignoriert.“

Grüne Forderungen:

Kunst- und Kulturschaffende, Kunst- und Kulturvereine, staatliche und nichtstaatliche Kulturinstitutionen sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft, die immer noch massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, müssen bei der Bewältigung der Härten von Inflation und Energiekrise unterstützt werden:

  • Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse für freie Bühnen, Konzertsäle, Clubs, Museen, Kinos und sonstige freie Spielstätten, Solo-Selbstständige, kommunale Kulturinstitutionen sowie Laienmusik, -theater und Kunstvereine.
  • Kompensation von Einnahmeausfällen im Vergleich zu den Jahren vor 2020 von freien Spielstätten und Solo-Selbstständigen.
  • Anpassung der staatlichen Fördermittel und Höchstfördersummen an die Inflation.
  • Förderprogramm für die bauliche Instandsetzung und Sanierung freier und kommunaler Spielstätten, um die Energiekosten langfristig zu senken.

Abgeordnete Gabriele Triebel hat hier etwa die Freie Kunstanstalt in Dießen am Ammersee im Blick. „Die Freie Kunstanstalt ist eine gemeinwohlorientierte Einrichtung für Musik, Kultur, Bildung und Soziales. Sie bereichert das Leben der Marktgemeinde Dießen und der Region gleichermaßen als Begegnungsort. Hier können wir mit unseren Forderungen helfen, um Kunst und Kulturschaffende sicher durch den Winter zu bringen!“

Jörg Kranzfelder gehört dem Vorstand der Freien Kunstanstalt an. „Wir schultern die Freie Kunstanstalt fast ausschließlich durch unsere aktiven Mitglieder“, sagt er, „aber bereits jetzt verschlechtert sich die gesamte Situation.“ So sei z. B. aufgrund hoher Spritpreise und geringer Raumtemperatur die Präsenz im Co-Working-Space stark zurückgegangen. Deshalb Kranzfelder: „Uns würde ein Stein vom Herzen fallen, wenn wir in dieser unberechenbaren Situation Unterstützung und somit finanzielle Sicherheit bekommen könnten.“

Der Dringlichkeitsantrag in voller Länge: hier.