Jüdische Biographien im Jexhof

Gestern war ich gemeinsam mit der Kulturreferentin des Landkreises Fürstenfeldbruck Christina Claus und Grünen-Kreisrätinnen Rike Schiele und Barbara Helmers zu Besuch im Bauernhofmuseum Jexhof in Schöngeising. Dort haben uns der Leiter des Museums Dr. Reinhard Jakob und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Elisabeth Lang durch die aktuelle Sonderausstellung „Die Unsichtbaren sichtbar. Jüdische Biographien aus dem Brucker Land“ geführt.

Aufgeteilt nach Gemeinden und Städten werden anhand historischer Gegenstände und Dokumente einzelne Biographien von Juden und Jüdinnen aus dem Landkreis rekonstruiert und nachgezeichnet. Der Ausstellung gelingt es in eindrucksvoller Weise aufzuzeigen, wie jüdische Identität und Kultur mit dem Landkreis FFB verbunden sind. Als besonders gelungen habe ich die Darstellung von jüdischer Identität in ihrer Vielfalt empfunden. Diese Diversität widerspricht auch der heute noch anzutreffenden klischeehaften Darstellung von jüdischem Leben.

Wie unterschiedlich jüdische Kultur gelebt wurde und wie verwoben sie mit der Gesellschaft war, wird schmerzlich deutlich, wenn man auf die Ausgrenzung und schließlich Verfolgung und Ermordung von Menschen aufgrund ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit im Holocaust schaut.

Diesen März gibt es zudem noch eine Außenausstellung zu betrachten. Diese dreht sich um das Leben und Wirken des israelischen Gewichthebers Ze’ev Friedman, der 1972 bei dem Olympiaattentat in München ermordet wurde. Als Teil der Reihe „Zwölf Monate – Zwölf Namen“ widmet sie sich dem Gedenken an die Opfer des Olympiaattentats.

Vielen Dank an Herrn Dr. Jakob und Fr. Lang für die Konzeption und die persönliche Führung durch diese spannende und aufschlussreiche Ausstellung. Einen Besuch kann ich allen nur wärmstens empfehlen!