Die ersten Häftlinge trafen am 22. März 1933 im Konzentrationslager Dachau bei München ein (Foto vom 06.03.2013, Wohn- und Schlafbereich). Es war das erste Konzentrationslager der SS. "Reichsführer SS" Heinrich Himmler hatte das Konzentrationslager 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik errichten lassen. Unter Lager-Kommandant Theodor Eicke wurde Dachau dann zum "Modell- und Musterlager" der SS ausgebaut, nach dessen Vorbild die Nationalsozialisten die späteren Konzentrationslager organisierten. In den zwölf Jahren, in denen das KZ bestand, waren in Dachau und in den Außenlagern mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 Häftlinge wurden ermordet. 1942 wurden in Dachau auf Geheiß Himmlers eine Malaria-Versuchsstation eingerichtet und medizinische Experimente mit Unterdruck und Unterkühlung vorgenommen. Während des Krieges verlegte die SS alle Geistlichen, unabhängig von ihrer Konfession, aus den verschiedenen Lagern nach Dachau. Im sogenannten Pfarrerblock waren schließlich knapp 3.000 Geistliche aus ganz Europa interniert. (Siehe epd-Feature vom 11.03.2013)

KZ-Gedenkstätte Dachau: Verluste müssen ausgeglichen werden

Unsere grüne Anfrage zu der finanziellen Situation der KZ-Gedenkstätten Dachau, Flossenbürg und des Max-Mannheimer-Studienzentrums hat ergeben, dass der Stiftung Bayerische Gedenkstätten bei der KZ-Gedenkstätte Dachau coronabedingt eine halbe Million Euro Einnahmen fehlen:

„Auch die KZ-Gedenkstätte Dachau ist von Corona betroffen – unverschuldet, wie alle anderen auch. Corona-bedingte Einnahmenausfälle von fast einer halben Million Euro muss die Gedenkstätte verschmerzen. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten sieht es trotzdem nicht für nötig an, diese Verluste auszugleichen. Diese Haltung kann ich nicht nachvollziehen. Allerorten gleichen wir Verluste durch Corona aus – und das ist auch richtig so. Da dürfen wir einen so wichtigen Bereich wie die Gedenkarbeit in Bayern und einen so wichtigen Ort wie die KZ-Gedenkstätte Dachau dann doch nicht ausnehmen! Diese Verluste müssen dringend sofort ausgeglichen werden, damit die Gedenkstätte weiterhin ihre wichtige Arbeit leisten kann.“

Gabriele Triebel, MdL

Unsere grüne Anfrage finden Sie hier als PDF zum Download:

Die sendefähigen O-Töne zum Thema finden Sie im Audiobereich der Homepage der Grünen Fraktion Bayern: https://www.gruene-fraktion-bayern.de/presse/audio/