Grünes Maßnahmenpaket für den bayerischen Schulstart 2020

Landtags-Grüne: Bildung in Pandemiezeiten ermöglichen 

„Kein Kind darf zurückbleiben. Bildungsgerechtigkeit gilt auch in Corona-Zeiten. Wir wollen Bildung in Pandemiezeiten ermöglichen, einen erneuten Lockdown von Bildung und dessen psychosoziale Auswirkungen – Ängste, Bildungsdefizite – auf unsere Kinder und Jugendliche verhindern. Deswegen muss das Lernen und Lehren in Pandemiezeiten gut organisiert und geplant sein, dann geht auch Infektionsschutz und Bildungsgerechtigkeit zusammen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze. „Das Ende der Sommerferien kommt ja nicht überraschend und viele Schulen haben dankenswerter Weise kreative Ideen entwickelt. Was aber seit Anfang der Pandemie fehlt, ist eine transparente und klare Kommunikation und Führung des Freie Wähler-Kultusministers.“ 

Die Landtags-Grünen haben schon vor der Sommerpause unzählige Ideen für den Schulalltag und verschiedene Szenarien bei möglichen Ausbrüchen erarbeitet und in den Bayerischen Landtag eingebracht. Ein nun ausgearbeitetes Maßnahmenpapier beinhaltet vorausschauende Schritte, um das Infektionsrisiko für alle Beteiligten der Schulfamilie so gering wie möglich halten und hält schnelle Maßnahmen für den Ernstfall bereit: „Regelmäßige Tests, Smart Distancing statt Social Distancing, endlich eine umfangreiche digitale Ausstattung für die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler und die passende Infrastruktur für das Lernen in der Schule – die Ideen gibt es schon lange“, sagt Katharina Schulze: „Die letzten Monate haben die Versäumnisse in der schwarz-orangen Bildungspolitik mehr als deutlich aufgezeigt. Umso unverständlicher ist es, dass vieles immer noch nicht geändert wurde. Es darf nicht sein, dass am Ende die Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und die Lehrkräfte wieder die Leidtragenden der schlechten Planungsfähigkeit der Söder-Regierung sind.“

Die bildungspolitische Sprecherin Gabriele Triebel sagt: „Unterricht muss in Pandemiezeiten anders organisiert werden. Smart Distancing-Maßnahmen wie vermehrter Einsatz von Schulbussen, versetzte Anfangszeiten und Konzepte für Gruppenteilungen müssen vor der Einführung der Maskenpflicht im Unterricht stehen.“ 

Verstärkerbusse und mobile Raumluftreiniger reduzieren Infektionsgefahr 

Wie kommen die Schülerinnen und Schüler zur Schule? Ein Hygienekonzept muss auch den Schulweg im Auge haben. Die Überfüllung der Schulbusse soll durch Verstärkerbusse verhindert werden, für die Kommunen finanzielle Mittel vom Freistaat bekommen sollen. Im Klassenzimmer selbst kommt es vor allem auf die Belüftung an. „Je kälter desto schwieriger ist das regelmäßige Lüften über die Fenster“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gabriele Triebel. „Mobile Raumluftreiniger können hier Abhilfe schaffen, die Infektionsgefahr in den Klassenzimmern nachhaltig reduzieren und eine generelle Maskenpflicht und die damit einhergehenden Einschränkungen so verhindert werden.“ 

Die Jüngsten sollen am längsten bleiben dürfen

Ein besonderes Augenmerk richten die Landtags-Grünen auf die Jüngsten. Sie sollen die letzten sein, die bei Infektionsausbrüchen in den Distanzunterricht geschickt werden. „Die erste Klasse ist so enorm wichtig für den späteren Schulverlauf und für die Entwicklung der Kinder. Die Defizite werden mitgeschleppt.“ Die Zeit des Schulschließungen aber war für alle Kinder und Jugendliche schwierig. Nicht wenige Studien zeigen, dass Ängste entwickelt wurden – „vor allem sozial benachteiligte Kinder waren hier die Verliererinnen und Verlierer.“ Gabriele Triebelfordert einen Ausbau der Schulsozialarbeit und -psychologie, um hier allen die notwendige Unterstützung geben zu können.

Regelbetrieb und Smart Distancing vor Maskenpflicht

„Das Gebot für das kommende Schuljahr muss sein: Alle pädagogischen und technischen Maßnahmen ausschöpfen, um den Regelunterricht so lange und gut wie möglich aufrecht zu erhalten“, fordert Gabriele Triebel. Eine Maskenpflicht im Unterricht soll nur eine zeitliche begrenzte Reaktion auf Verdachts- und Infektionsfälle an der Schule sein. „Auch zu Corona-Zeiten darf kein Kind zurückgelassen werden. Um das zu erreichen, stehen bei FW-Kultusminister Piazolo noch jede Menge Hausaufgaben an.“