87 Jahre später erinnert die Veranstaltung „Lesen aus verbrannten Büchern“ an die Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.
Da die Veranstaltung aufgrund des Coronavirus heuer nicht, wie sonst üblich, auf dem Königsplatz stattfinden kann, haben mehrere Personen Videos auf Youtube hochgeladen, in denen sie aus den Werken von Autor*innen lesen, die der Bücherverbrennung zum Opfer fielen.
Gabriele Triebel liest aus Anna Seghers Werk „Das siebte Kreuz“. Da sie sich seit mehreren Jahren im Kuratorium der Europäischen Holocaust Gedenkstätten Stiftung für die Errichtung eines Dokumentationszentrums auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers in Kaufering engagiert, wurde das Video dort am 75. Jahrestag der Befreiung aufgezeichnet.
Die ersten Häftlinge trafen am 22. März 1933 im Konzentrationslager Dachau bei München ein (Foto vom 06.03.2013, Wohn- und Schlafbereich). Es war das erste Konzentrationslager der SS. "Reichsführer SS" Heinrich Himmler hatte das Konzentrationslager 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik errichten lassen. Unter Lager-Kommandant Theodor Eicke wurde Dachau dann zum "Modell- und Musterlager" der SS ausgebaut, nach dessen Vorbild die Nationalsozialisten die späteren Konzentrationslager organisierten. In den zwölf Jahren, in denen das KZ bestand, waren in Dachau und in den Außenlagern mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 Häftlinge wurden ermordet. 1942 wurden in Dachau auf Geheiß Himmlers eine Malaria-Versuchsstation eingerichtet und medizinische Experimente mit Unterdruck und Unterkühlung vorgenommen. Während des Krieges verlegte die SS alle Geistlichen, unabhängig von ihrer Konfession, aus den verschiedenen Lagern nach Dachau. Im sogenannten Pfarrerblock waren schließlich knapp 3.000 Geistliche aus ganz Europa interniert. (Siehe epd-Feature vom 11.03.2013)