Foto: Sandra Perzul

Podiumsdiskussion „Was nun, Maria?“

Am 10. Juli hat Gabriele Triebel, religionspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag, ins Veranstaltungszentrum der Stadt Landsberg am Lech zur Podiumsdiskussion „Was nun, Maria? Protestbewegung 2.0 von Frauen in der katholischen Kirche“ geladen.

Mit Gabriele Triebel diskutierten u.a. Elisabeth Kötter (Mitinitiatorin von Maria 2.0 aus Münster), Stephanie Steidl (Freie Journalistin und Redakteurin aus Landsberg am Lech), Maria Wittmann (stellvertretende Vorsitzende des kfd-Diözesanverbands München-Freising) und Beate Bentele (Pressesprecherin des KDFB-Zweigvereins Dießen am Ammersee) über die Zukunft der Frauen in der Kirche.

Seit der Aufdeckung der Missbrauchsfälle 2010 kam es zu heftiger Kritik an den kirchlichen Strukturen und massenhaften Kirchenaustritten. Eine Gruppe engagierter, katholischer Frauen aus Münster will die bestehenden männerbündisch, patriarchalen Machtstrukturen mit ihren Skandalen nicht länger hinnehmen und hat aus Protest die Initiative Maria 2.0 ins Leben gerufen – 2.0 steht für Neuanfang. Um ihren Forderungen, nach Abschaffung des Zölibats, einer Reform der Sexualmoral und dem Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern mehr Gehör zu verschaffen, haben sie alle, in der Kirche engagierten Frauen dazu aufgerufen, im Marienmonat Mai ihre Kirche zu bestreiken. Die Frauen wählten den Streik als Ausdruck ihrer Sorge um die Entwicklung in der katholischen Kirche und konnten tausende Engagierte hinter ihrem Protest versammeln.

Wir bedanken uns für eine ausgesprochen konstruktive und aufgeschlossene Debatte über die Zukunft der Frauen in der katholischen Kirche. Eines wurde sehr deutlich: Die patriarchalen Machtverhältnisse in der katholischen Kirche sind nach wie vor verhärtet, aber Initiativen wie Maria 2.0 tragen zum Dialog bei und mobilisieren Frauen bundesweit. Der entschlossene Rückhalt der etablierten katholischen Frauenbünde kfd und kdfb ist hier von großer Bedeutung und bringt zudem Bewegung in die Sache!

Keine der anwesenden Damen sucht die Spaltung von der Kirche – ganz im Gegenteil – aber es braucht ernst gemeinte Reformen, zeitgemäße Strukturen und eine neue Aufbruchsstimmung.

Foto: Sandra Perzul